Abenteuer Russland

Mein FSJ in Moskau -August 2008 bis Juli 2009-

Wo sich Elektrozüge und Hasen guten Morgen sagen

Diesen Artikel möchte ich den öffentlichen Verkehrsmitteln (außer Metro) Moskaus widmen. Ein paar Schritte von meiner Haustür entfernt befindet sich eine Bushaltestelle. Hier fahren Linienbusse, wie auch Marshrutka, in Richtung Moskau ab. Die Busse sind meistens ein wenig veraltet und nicht besonders warm (Innentemperatur = Außentemperatur). Wenn man einsteigen will, muss man dies durch die erste Tür tun und dann Mithilfe der Fahrkarte ein Drehkreuz passieren. Dieses Drehkreuz wird aber besonders von der russischen Jugend nicht ganz regelkonform benutzt, da jene unter dem störenden Balken einfach durchschlüpfen. Angst vor den äußerst seltenen Kontrolleuren braucht man nicht zu haben. Der Preis für ein Ticket beträgt 20 Rubel (40 Cent) und die Strafe liegt bei ungefähr 40 Rubel (die genaue Strafe ist von der Laune des Kontrolleurs und dem eigenen Geldbeutel abhängig).

Marshrutkas sind Minibusse in denen in den meisten Fällen für maximal 20 Fahrgäste Platz ist. Sie sind schneller, komfortabler und vor allen Dingen wärmer als die Busse. Den Fahrpreis muss man direkt beim Fahrer bezahlen, der auch gleichzeitig aufpasst, dass alle Fahrgäste bezahlen. Sollte das einmal nicht der Fall sein, so fährt er einfach nicht los und wartet bis das Geld ankommt (das kann manchmal ganz schön dicke Luft geben). Wenn man aussteigen will, so muss man laut und rechtzeitig rufen: „Bitte an der nächsten Haltestelle anhalten!“

Die Elektritschka (auch Vorortzug) ist das unbequemste Transportmittel. Die Waggons, die teilweise schon historischen Wert haben, besitzen nur am Anfang und am Ende eine Schiebetür, die sich fast immer automatisch öffnet, ansonsten muss man grob mit Händen und Füßen nachhelfen. Der Innenraum ist mit meist hölzernen Sitzbänken gefüllt auf denen, meiner Ansicht nach, nur 2⅓ Menschen Platz finden, trotzdem müssen sich immer drei Menschen auf eine Bank quetschen. Leider sind die Elektritschkas meist hoffnungslos überfüllt. Einmal habe ich es nicht mehr geschafft die Elektritschka zu betreten, weil diese schlichtweg von Menschenmassen überquoll! Ich musste bei unangenehmer Kälte 20 Minuten auf den nächsten Zug warten. In der Elektritschka fahre ich oft als Hase (hiesige Bezeichnung für Schwarzfahrer). Einmal wurde ich als Hase enttarnt und musste 20 Rubel Strafe bezahlen (weniger als der eigentliche Fahrpreis). Der Kontrolleur verzichtete dabei auf jeglichen Papierkram und steckte sich das Geld kurzerhand in seine Jackentasche.

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Eine Elektritschka

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Eine Marschrutka

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Ein Trolleybus (auch Straßenbahn auf Rädern)

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Meine Bushaltestelle bei Sonnenschein

20. März, 2009 - Posted by | Uncategorized

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